WIE SIEHT SO EIN SUPERHELDEN WORKSHOP AUS?
Unser Projekt ist aufgebaut wie eine Superhelden-Academy, wo die Kinder in verschiedenen Disziplinen im Sport beweisen können, welcher Held in ihnen steckt. Wir versuchen alle Unterrichtseinheiten im Sport auf Englisch zu halten. Die Theorieübungen werden per Dolmetscher in die jeweilige Landessprache übersetzt.
Zum Aufwärmen, starten wir jeden Workshop mit einem gemeinsamen „Superhelden“-Training. Sie laufen so schnell wie FLASH, zeigen ihre Kräfte wie HULK und sind so beweglich und schnell wie SPIDERMAN. Die Kinder spielen Spiele, die Kooperation und Teamgeist fördern, so wie es von Helden verlangt wird.
Folgend werden die Kinder in Gruppen aufgeteilt. Unser SELBSTVERTEIDIGUNGS-KURS für die MÄDCHEN konzentriert sich auf Wahrnehmung und Kommunikation. Die Mädchen brauchen einen geschützten Raum, um offen darüber sprechen zu können, wie sie mit ihrem Körper umgehen, was Privatsphäre ist und wann Grenzen überschritten wurden. Wir möchten ihnen nicht aggressives Kämpfen beibringen, sondern zeigen ihnen, wie sie mit dem Bösen umgehen können. Die Mädchen erleben, dass sie sich in einer Gefahrensituation mit bestimmten Techniken retten können und das ganz ohne Gewalt. Die Tabuisierung von Gewalt kann nur durchbrochen werden, wenn man darüber spricht und damit auf das Thema aufmerksam macht. Diese Einheit wir ausschließlich von einer Trainerin geleitet.
Die Jungs trainieren mit einen Vorbild „par excellence“. Unsere Trainer sind berühmte Yogis, Tapdancer vom Broadway oder Breakdancer, die von der Straße zur Bühne gekommen sind. Der Fokus jedes Workshops liegt bei einem der sportlichen Angebote. All unsere Trainer zeigen, wie die Jungs ihre überschüssige Energie kanalisieren und Rhythmik und Melodie spüren lernen. Gemeinsam schaffen sie etwas Wertvolles, ohne Gewalt, Wut und Aggressionen. Ihre Energie können sie so für Wundervolles nutzen, überall und jeder Zeit. Die Jungs, die introvertiert und unsicher sind, bekommen hier in einem vertrauten und sicheren Rahmen den Platz und Anerkennung – und macht sie damit zum Helden der schon immer in ihnen steckte.
Das gemeinsame Tanzen, Lachen, Musizieren und Sprechen, schafft Mitgefühl und Verständnis; so werden sie zu den Helden, die mit ihrer Kunst andere erfreuen kann.
Zwischen den Trainingseinheiten finden in der gesamten Gruppe THEORIEEINHEITEN statt, wo den Kindern, durch verschiedene Aufgaben, spielend GEWALTFREIES MITEINANDER vermittelt wird. Sie begeben sich aufdie Suche nach ihren besonderen Fähigkeiten, nach ihren Talenten und auch nach ihren schlechten Eigenschaften. Wenn sie wissen wer sie sind, können sie an sich arbeiten und die Hilfe anderer annehmen. Durch Zusammenarbeit kommen sie an ihr Ziel, denn kein Held schafft alles alleine. Jeder braucht ein TEAM.
WARUM WERDEN JUNGS UND MÄDCHEN IN DER PRAXIS AUFEGTEILT?
Wir wollen nicht altmodisch sein, sondern haben uns etwas dabei gedacht, die Kurse zwischen Jungs und Mädchen aufzuteilen.
Das Thema Gewalt ist sehr facettenreich und stark an Emotionen gebunden. Mädchen erfahren eine andere Art von Gewalt als Jungs. Während Mädchen mit Unterdrückung zurechtkommen müssen, ist es bei Jungs der Überschuss an Energie oder Rivalität, die untereinander zur Gewalt führt.
Wir möchten einen Raum schaffen, wo die Kinder offen über ihre Gefühle sprechen und in einer geschützten Atmosphäre an sich arbeiten können. Wir haben festgestellt, dass Konversationen und Trainingserfolge besser in gleichgeschlechtlichen Gruppen, mit dem jeweiligen Trainer, verlaufen.
Besonders beim Thema sexualisierter Gewalt haben Kinder Hemmungen, bei einer gemischten Gruppe, offen zu reden. Wir haben durch dieses Konzept über Situationen erfahren, die bisweilen nicht an das Tageslicht gelangt sind, da die Betroffenen Angst vor Missverständnis und Gelächter hatten.
Jedoch schließt das eine das Andere nicht aus. Unserer gemeinsamer Start und gemeinsames Ende des täglichen Workshops ist ein wichtiges Ritual, um ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen. Zudem sind die Theorie-Einheiten in der gesamten Gruppe eine Brücke, um offen und ehrlich in der Gesellschaft über Gefühle zu sprechen.